Stress-Essen – Essen gegen Stress (NDR TV)

Von |Veröffentlichung: 01. September 2015|Aktualisierung: 03. Februar 2022|Ansichten: 34353|Kategorien: Allgemein, Ernährung, Krankheiten, Stressmanagement|Lesezeit: 3,5 min|

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“Essen gegen Stress” aktueller Beitrag für die Zeitschrift für Männergesundheit “Mann oh Mann”:  Essen gegen Stress (Artikel PDF)
Welche Lebensmittel sind ideale Stresskiller?

Viele Menschen haben Stress, ob bei der Arbeit oder privat. Stehen die Nerven unter Dauerfeuer durch Lärm, Ärger oder Zeitdruck, bedeutet das für den Körper Stress pur, der ihn ein Drittel mehr Energie verbrauchen lässt. Heißhungerattacken, meist nach Süßem oder Fastfood, sind die Folge.

Durch intelligente Ernährung Stress reduzieren!
Unter Stress neigen wir dazu, uns schlecht zu ernähren. Übergewicht und Diabetes können die Folge sein. Eine gezielte Ernährung kann einen Mangel an Anti-Stress Nährstoffen wie z.B. Magnesium- oder Kaliummangel ausgleichen.

Was uns heute quält und krank macht, hat unseren Vorfahren das Leben gerettet: Stress entstand durch Bedrohung und dann hieß es kämpfen, fliehen oder sterben. Der Körper benötigte die Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Kortisol, um stark und schnell zu reagieren. Gleichzeitig baute der Urmensch Stresshormone durch Bewegung wieder ab.

Heute leiden wir oft unter Dauerstress ohne Bewegung, aber der Heißhunger ist geblieben. Um den Stress zu bekämpfen, ist es ratsam, sich in erster Linie die Ursachen bewusst zu machen und eiStress-Multitaskinggene Verhaltensweisen zu überdenken.

Magnesiummangel führt zu Nervosität

Der beste Ausgleich gegen Stress ist Bewegung, zum Beispiel in Form von Ausdauersportarten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren. Doch auch mit Hilfe bestimmter Lebensmittel lässt sich effektiv etwas gegen Stress und vor allem gegen die Ansammlung von Stresshormonen im Körper unternehmen.

Eine Blutuntersuchung (siehe Vitamincheck) zeigt, wie sich Stress und Ernährung auf den Körper auswirken. Bei Stress ist der Bedarf an Mineralstoffen, vor allem an Magnesium, erhöht, denn Magnesium dämpft die Folgen von Stresshormonen wie Kortisol. Ein Magnesiummangel führt zu Nervosität und Schlafstörungen. Bestimmte Lebensmittel erhalten viel Magnesium.

Lebensmittel mit viel Magnesium:

  • Volkornprodukte wie Roggen und Hafer
  • Hülsenfrüchte, dicke weiße Bohnen und Kichererbsen
  • natürliches Mineralwasser
  • Ananas

Unruhe durch zu wenig Kalium

Zu Unruhe, Unausgeglichenheit, Kopfschmerzen, hohem Blutdruck und Herzrhythmusstörungen kann u.a. ein Kaliummangel führen.

Diese Lebensmittel enthalten viel Kalium:  Gemüse_Büffet

  • Bananen
  • Sonnenblumenkernen
  • Trockenobst
  • Brokkoli
  • Champignons

“Nerven-Vitamine” spielen wichtige Rolle

Eine wichtige Rolle spielen auch die B-Vitamine: Sie beruhigen, stärken uns und gelten als “Nerven-Vitamine”. Ein Mangel an B-Vitaminen leistet dem Stress Vorschub und sollte möglichst ausgeglichen werden. Das für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit besonders wichtige Vitamin B12 ist in der Natur nur in tierischen Produkten enthalten. Ein Mangel führt zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und sogar Depressionen.
Viele B-Vitamine stecken in folgenden Produkten:

  • B-Vitamine
  • MilchStress-Kompass_10906214_s
  • Milchprodukte
  • Paranüsse
  • Hefe
  • Vitamin B12
  • Hühnerfleisch
  • Makrele
  • Eier

Nicht nur Schokolade macht glücklich

Wer glücklich ist, leidet weniger unter Stress, mit guter Laune wird alles leichter. Das liegt am “Glückshormon” Serotonin, das aus dem Eiweiß-Baustein Tryptophan gebildet wird. Doch ausgerechnet dieser Stoff wird bei Stress verbraucht, es kommt zu einem Tryptophanmangel und in der Folge zu einem Mangel an dem “Glückshormon” Serotonin”. Statt Glücksgefühlen stellen sich depressive oder aggressive Stimmungen ein (und oft auch heißhunger nach Kohlenhydraten/Süßem/Zucker) . Bananen, Nüsse, Fisch und vor allem dunkle Schokolade gleichen den Mangel aus. Kakao in der Schokolade enthält viele Flavonoide, die die Zellen des Nervensystems sowie der Immunabwehr schützen, Gefäße erweitern und Entzündungsprozesse hemmen.
Beim Kaffee ist dagegen – auch wenn die Kaffeepause entspannend scheint – eher Zurückhaltung angesagt, denn zu viel Kaffee blockiert den Abbau von Stresshormonen.

 

Interviewpartner im Beitrag:
Niels Schulz-Ruthenberg
Facharzt für Allgemein-, Sport- und Ernährungsmedizin, zertifizierter Ernährungsberater
Praxis für Ernährungsmedizin
Am Kaiserkai 46
20457 Hamburg

Dipl. oec.troph. Franziska Arp
Diplom-Ökotrophologin
arp-ernährungskommunikation

Film-Beitrag zum Thema “Essen gegen Stress”:
(Quelle: www.NDR.de/ratgeber/gesundheit/ernaehrung/stress163.html)

 

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